geschrieben von Elisa am Montag, den 8. Februar 2010 um 16:35
In Linz steht das Bürogebäude der Energie AG Oberösterreich: mit 19 Geschossen das erste Bürohochhaus in Passivhausbauweise. Das Gebäudekonzept setzt auf die konsequente Umsetzung von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Eine moderne Gebäudehülle, effiziente Haustechnik und die Nutzung von erneuerbaren Energien sind Teil des Energiekonzepts. Die Konzernzentrale kommt ohne Fernwärmeanschluss aus und verzichtet vollständig auf den Einsatz von fossilen Energieträgern. Die Beheizung wird ausschließlich durch Wärmepumpen gewährleistet. Diese beziehen die Energie zur Beheizung des Gebäudes aus der Erde und dem Grundwasser. Außerdem befindet sich an der Südwest-Fassade Österreichs größte fassadenintegrierte Photovoltaikanlage. Auf einer Fläche von rund 650 m2 produziert die Anlage rund 42.000 KWh Solarstrom pro Jahr und deckt damit einen wesentlichen Teil des eigenen Strombedarfs ab. Die Fassade besteht zu ca. zwei Dritteln aus Glasflächen und zu einem Drittel aus isolierenden Materialien, wodurch ein niedriger Heiz- und Kühlenergiebedarf erreicht wird. Trotz der großen Glasflächen konnte bei der Gebäudetechnik auf eine Klimaanlage verzichtet werden. Eine innovative Lammellenjalousie kann den solaren Wärmeeintrag und somit das Aufheizen des Hochhauses um 90 % reduzieren. Des Weiteren schaffen abgehängte Kühldecken mit Strahlungswirkung ein angenehmes Raumklima, ohne Luftbewegungen. Somit vereint das Bürohochhaus bewährte Technologien mit innovativen Energieanwendungen zu einem wirksamen Energiekonzept. So werden jährlich rund 300 Tonnen CO2 gespart. Hier gibts weitere nützliche Infos rund um das Passivhaus.
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geschrieben von Elisa am Dienstag, den 2. Februar 2010 um 17:05
Michaela Reitterer ist die Eigentümerin des Boutiquehotels Stadthalle in Wien. Im Jahr 2001 kaufte sie das Hotel Stadthalle ihren Eltern ab, ein sanierungsbedürftiger Altbau mit Etagenduschen in zwei Stockwerken. Schon damals hatte sie die Vision eines Hotels, dass sich komplett selbst mit Energie versorgen kann.
Um ihr Vorhaben umzusetzten begannen sofort die Umbauarbeiten des bestehenden Gebäudes, das auf Nierdrigenergiestandard gebracht wurde.
Vor einem Jahr begann dann der Neubau auf dem Nachbargrundstück. Hier wurde das erste Stadthotel mit Null-Energie-Bilanz gebaut. Ein niedriger Heizwärmeverbrauch wurde durch eine Passivhülle erreicht, die vom 1. Obergeschoss bis zum Dachgeschoss reicht. Dadurch ergibt sich ein Jahres-Heizwärmebedarf von nur 9 kWh/m2 a. Dieser wird im Hotel Stadthalle durch eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe gedeckt. Durch den vorhandenen Brunnen bot sich diese Art der Beheizung an. Die Wärmepumpe zieht die Wärme aus dem Grundwasser, das eine konstante Temperatur zwischen 7°C und 12°C aufweist. Kontrolliertes Heizen und Kühlen erfolgt mittels Betonkernaktivierung. Dazu wurden in den Massivdecken und Wänden Kunststoffrohre verlegt, durch die Wasser zirkuliert. Es kann sowohl erwärmt werden und die Heizung unterstützen, als auch im Sommer zur Kühlung dienen.
Die Wohnraumlüftung erfolgt durch eine Lüftungsanlage mit einer 90 % igen Wärmerückgewinnung und Frischluftvorwärmung durch eine Solaranlage. Warmwasser wird durch thermische Solaranlagen auf einer Fläche von 130 m2 erzeugt. Auf dem Flachdach und an der Fassade wurde auf 77 m2 eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung installiert. Das Regenwasser wird in großen Zisternen aufgefangen und zur Bewässerung genutzt. In aufbereiteter Form dient es dann auch zur WC-Spülung. Außerdem werden im gesamten Hotelkomplex nur LED und Energiesparleuchten eingesetzt.
Das Gebäude ist zwar nicht energieautark, da gerade die Verbrauchsspitzen am Abend nicht allein durch Solar- und Photovoltaikanlagen gedeckt werden können. Jedoch wird am Tage überschüssiger Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeiste und dann am Abend wieder bezogen. Zusätzlich sollen auf dem Dach drei Windräder installiert werden, die die Stromversorgung gewährleisten. Diese wurden jedoch noch nicht genehmigt.
Nach nur einem Jahr Bauzeit fand nun am 30. November die Eröffnung des ersten Hotels statt, das auf eine Null-Energie-Bilanz verweisen kann. Insgesamt investierte Michaela Reitterer rund 4,8 Millionen Euro in ihr zukunftsorientiertes Projekt, das beim Thema Umweltfreundlichkeit und nachhaltiger Tourismus führend ist.
Das Projekt wurde mit dem österreichischen Umweltzeichen und dem eco-label der Europäischen Union ausgezeichnet.
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Kategorie: Allgemein
geschrieben von Elisa am Montag, den 1. Februar 2010 um 09:00
Vom 25. – 27. Februar 2010 findet zum dritten mal die Clean Energy and Passivhouse Messe (CEP) in Stuttgart statt. Die CEP stellt neue Produkte, Technologien und Innovationen zu den Themengebieten erneuerbare Energien und Passivhäuser vor. Die Besucher können sich umfassend informieren, wobei das Themenspektrum von Photovoltaik und Solarthermie über Geothermie, Wärmepumpe, Kraft-Wärme-Kopplung, Heizen mit Holz, bis hin zu Energiedienstleistungen reicht.
Anfang dieses Jahres informierten sich auf ca. 10.000 m2 Ausstellungsfläche rund 9.300 Besucher aus 25 Ländern über die Energieversorgung der Zukunft. Der Erfolg dieser Veranstaltung veranlasste den Messeveranstalter REECO GmbH dazu, die Messe von Clean Energy and Power in Clean Energy and Passivhouse umzubenennen und damit den Baubereich weiter zu stärken und dem Passivhaus einen höheren Stellenwert einzuräumen. 2010 soll für das Thema Bauen und Sanieren erstmals eine eigene Messehalle belegt werden. So finden Interessenten Informationen und Ansprechpartner in einem optisch hervorgehobenen Passivhaus-Ausstellungsbereich.
Parallel dazu findet ein Fachkongress statt, bei dem Planer und Wissenschaftler über ihre Erfahrungen aus der Praxis berichten.
Zum Thema „Passivhaus in der Praxis“ wird es am 26. Februar 2010 einen Kongress geben, der sich in erster Linie an das Fachpublikum richtet. Nach einem einführenden Vortrag durch den Pro Passivhaus e.V. werden die Vortragenden wissenschaftliche, technische und planerische Aspekte von Passivhäusern beleuchten. Es werden Einblicke zu den Themengebieten Luftdichtheit von Bauwerken sowie Kosten und Qualitätsmanagement gegeben. Im Mittelpunkt stehen auch Beispiele von bereits gebauten Passivhäusern. Hier soll gezeigt werden, dass der Passivhausstandard nicht nur im Eigenheimbau Maßstäbe setzt, sondern auch in öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Schulen. Fragen zu energieeffizienter Bauweise von Sozialbauten und Tageseinrichtungen werden am 25. Februar 2010 diskutiert.
Im Bauforum ist der gesamte Samstag der Messe als „Bauherrentag“ konzipiert, bei dem alle Aussteller insbesondere die Fragen der privaten Bauherren beantworten möchten.
Die CEP widmet sich nicht allein dem Passivhaus, sondern informiert kostenfrei und umfassend zu allen Themen des energieoptimierten Bauens und Sanierens.
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Kategorie: Termine