Frankfurt/Main ist Passivhaus-Hauptstadt in Deutschland

geschrieben von juliane am Donnerstag, den 5. März 2009 um 10:49

Frankfurt am Main ist die „Passivhaus-Hauptstadt“ in Deutschland. In den vergangenen zehn Jahren entstanden hier über 800 neue Wohnungen sowie zwei Schulen in Passivhaus-Bauweise. Das sind so viele wie sonst nirgendwo in Deutschland. Auch weltweit liegt Frankfurt an der Spitze – mit mehr als 100.000 Quadratmetern Nutzfläche in Passivhaus-Bauweise.

Im Jahr 1995 wurden die ersten Passivhäuser in Frankfurt gebaut. Hierbei handelte es sich um Einzelobjekte, die oft dem Pioniergeist vereinzelter Hausbesitzer zu verdanken waren. Das Passivhaus-Institut in Darmstadt sowie der „Entdecker“ des Passivhauses, Wolfgang Feist, waren und sind zudem günstige regionale Voraussetzungen. Bereits die ersten Häuser bewiesen, dass das Prinzip funktioniert. Die „Bild“-Zeitung titelte schon 1998 begeistert: „Frau Dürnemann hat 100 DM Heizkosten – nicht im Monat, sondern im Jahr!“.

Das Projekt „Wohnen bei St. Jakob – Grempstraße“ der Frankfurter Aufbau AG (FAAG) kann durchaus als Keimzelle der Bewegung gesehen werden. Zwar wurden zunächst Mehrkosten unterstellt, inzwischen zeigte sich jedoch, dass die Baukosten eher niedriger lagen als bei üblichen Projekten. Wegen der attraktiven Wohnlage sowie der praktischen Architektur wurden die Passivhäuser zum echten Verkaufsschlager. Zum Teil mussten sie sogar versteigert werden. Die stadteigene ABG Frankfurt Holding baut inzwischen nur noch Passivhäuser für neuen Wohnraum.

Bald wurde das Passivhaus in der Grempstraße zum Vorzeigeobjekt, das sogar internationale Delegationen anlockte. Das Energiereferat bot Besichtigungsfahrten, die sogenannten „Klimatours“ für Besucher an. Das Gremium hat mit seiner kompetenten Beratung einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg der Passivhäuser in Frankfurt. Es erläutert Bau- und Sanierungswilligen das Prinzip der Passivhausbauweise, informiert sie über Fördermöglichkeiten und vermittelt Experten und Fachleute. In einer Kooperation zwischen dem Energiereferat und der Mainova wurde ein spezielles Förderprogramm für Passivhäser das KlimaPartnerProgramm aufgelegt. Von Anfang an werden hier die Bauherren von einem qualifizierten Planungsbüro beraten und begleitet. Bereits realisierte Häuser können auf dem Klimaschutzstadtplan des Energiereferates eingesehen werden.


Kommentare: (1)

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Ein Kommentar

Kommentar by docwinkler

Made Donnerstag, 7 of Mai , 2009 at 12:19

Frankfurt/Main bekommt nunmehr auch sein erstes Bürohaus im Passivhaus-Standard. Sowohl der Passivhausstandard als auch das nachhaltige Bauen werden nach den Kriterien des Gütesiegels der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert. Dazu wird das Projekt durch die Passivhaus Dienstleistung GmbH und durch die LCEE Life Cycle Engineering Experts der Technischen Universität Darmstadt begleitet.

In dieser Woche wurde das Projekt des Hessischen Planerteams B&V Braun & Volleth Architekten GmbH (Frankfurt/M.), die IBK Ingenieurbüro Klöffel GmbH (Bruchköbel) und die Engelbach + Partner Ingenieurgesellschaft mbH (Frankfurt/M. und Dresden) im Rahmen der 10. Berliner Energietage mit dem BMWi-Preis für »Energieoptimiertes Bauen 2009« ausgezeichnet. Gebaut wird ein neues Bürohaus für die Stiftung Waisenhaus in Frankfurt a. Main.

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